Bereits im Dezember vergangenen Jahres wurde eine Yacht, Typ Bavaria cruiser 37, in Flensburg gechartert und wir drei Segelkameraden aus dem Verein freuten uns auf einen schönen Segeltörn. Dann kam Corona und alles war anders. Erst durften wir nicht nach Schleswig-Holstein einreisen und als das erlaubt wurde, durften nur zwei Personen aus zwei verschiedenen Haushalten auf das Schiff. Wir kamen aber aus drei verschiedenen Haushalten. Um trotzdem Segeln möglich zu machen, bot der Vercharterer uns eine zusätzliche Yacht zu einem äußerst günstigen Preis an. Nun galt es, einen weiteren Mitsegler zu finden, was glücklicherweise recht schnell gelang. Der Termin rückte immer näher, die Corona-Beschränkungen wurden weiter gelockert und am Ende war es so, dass die vorgesehen Stammcrew von drei Personen Freitagabend an Bord gehen konnte. Am Samstagmorgen klagte ein Kamerad über gesundheitliche Probleme und entschied sich, ein am Ort befindliches Krankenhaus aufzusuchen. Es stellte sich heraus, dass er dort erst einmal bleiben sollte und somit waren wir nur noch zu zweit. Eine Kabine war jetzt frei und wir hatten nicht nur reichlich Platz, sondern auch Getränke- und Essenvorräte.
Aufgrund eines angekündigten starken Gewitters entschieden wir, am Samstag nicht mehr auslaufen. Dies geschah dann am Sonntag bei herrlichem Segelwetter. Er herrschten angenehme Temperaturen, jedoch war mit 7 Bft. Windstärken in den Böen etwas zu viel Wind, sodass wir reffen mussten. Aufgrund vorherrschender Ostwinde waren etliche Kreuzschläge notwendig und nach 36 sm legten wir am späten Nachmittag in Wackerballig an. Unseren Plan, schön gelegene Häfen in Dänemark zu besuchen, mussten wir aufgeben, da eine Einreise nach Dänemark zu dem Zeitpunkt noch nicht erlaubt war. Als weiteren Hafen machten wir dann in Maasholm in der Schlei fest. Es ist immer wieder beeindruckend, die Einfahrt in die Schlei, den Leuchtturm „Schleimünde“ mit dem kleinen Hafen und der „Giftbude“ zu sehen. Erstaunt bin ich auch immer wieder darüber, wie viele Schiffe in Maasholm liegen. Trotz seiner Größe vermittelt der Hafen eine gemütliche Atmosphäre. Am nächsten Tag legten wir kurz in Kappeln an und schauten uns das Örtchen, das aus der Fernsehserie „Der Landarzt“ vielen bekannt ist, an. Auf der Fahrt dorthin sahen wir, wie schön die Schlei ist. Noore, in denen Segelyachten ankerten, wechselten sich mit idyllisch anzusehenden Ufern mit ihren gemütlichen Häuschen ab. Nächster Zielhafen war Olpenitz, von der Schleimündung nach Süden aus gesehen, gleich um die Ecke. Olpenitz war früher ein bekannter Marinestützpunkt und wurde vor wenigen Jahren völlig umgestaltet. Man findet jetzt viele kleine Ferienhäuschen und einen künstlich angelegten Sandstrand. Sehr angenehm im Hafen Olpenitz ist seine Wassertiefe, die mit bis zu 8 m das Anlegen jeder Yacht erlaubt. Etwas gewöhnungsbedürftig sind allerdings die dicken Dalben. Es gibt noch dickere und deutlich höhere Dalben als die, die auf dem Bild zu sehen sind. Von Olpenitz ging es dann wieder zurück in die Flensburger Förde und wir erlebten dort bei moderaten Windstärken und wunderschönem Wetter noch angenehmes Segeln. Ich habe die Förde als sehr schönes Segelrevier kennenglernt. Mit etwas weniger Tiefgang als den, den unsere Yacht hatte, kann man in kleinen, gemütliche Häfen sowohl auf deutscher, als auch dänischer Seite festmachen. Selbstverständlich haben wir es uns nach einem leckeren, auf unserem 2-Flammenherd zubereiteten Essen, abends an Deck gemütlich gemacht und uns nicht nur über maritime Themen ausgetauscht. Terminlich passend wurde unser Kamerad Freitagmorgen aus dem Krankenhaus entlassen und fuhr mit uns nach Hause.
MP